Die Sicht des Gastes – und warum touristische Verbandszusammenlegungen nicht weh tun müssen

Zwtl.: Deutliche Positionierung am Markt Längst ist bekannt, dass sich Destinationen – gleich wie touristische Betriebe – klar profilieren müssen, um eine deutliche Positionierung am Markt zu erzielen. „Saubere Luft, grüne Landschaft, schöne Berge“ – selbst wenn diese Attribute jemals einen Gast angelockt haben sollten, dann ist diese Zeit mehr als vorbei. Die bloße Aufzählung von Wanderwegen, Skipistenkilometern oder Freizeitinfrastrukturen auf der Homepage befriedigt bestenfalls noch jene Betriebe, die aufgrund von mangelnden Ideen gezwungen sind, damit zu werben. Erfolgreiche Destinationen stellen daher regelmäßig sich selbst und ihr Angebot in Frage – die laufende Überarbeitung der Positionierung auf Basis der sich ändernden Rahmenbedingungen, wie Marktnachfrage, Konsumentenverhalten, gesellschaftliche Entwicklungen und Trends, usw. gehört zur regelmäßigen „Pflicht“. Die Ergebnisse dieser Prozesse finden sich oftmals in (Re-)Positionierungs-Strategien wieder. Zwtl.: Nicht „Was haben wir?“, sondern „Was hat der Gast davon?“ Erfahrungsgemäß wird bei diesen Positionierungsprozessen eine sehr stark ressourcenbasierte Sichtweise eingenommen – auf Basis der vorhandenen Betriebs- und Ausflugsziel-Infrastruktur wird versucht, eine gemeinsame Themenklammer zu erarbeiten. Auf den Gast, für den das gesamte Spektakel aufgeführt wird, wird jedoch oftmals schlichtweg vergessen. Nicht die Frage „Was haben wir?“ sollte im Vordergrund stehen, sondern die Überlegung „Was hat der Gast davon?“. Ebenso genügt es nicht, eine Regionspositionierung rein im touristischen Gremium zu erarbeiten – die touristische Wahrnehmung des Gastes hört ja ebenso nicht am Counter der Tourismus-Infostelle oder an der Hotelrezeption auf. Vielmehr erleben Gäste die Destination als Gesamt-Produkt aus touristischen und nicht-touristischen Leistungen, aus den Erfahrungen mit Touristikern und Nicht-Touristikern und aus dem Verhalten von anderen Gästen und Einheimischen. Der Einbezug der lokalen Bevölkerung in die Erarbeitung von Regionspositionierungen ist damit wesentlicher Bestandteil von langfristig erfolgreichen Destinationen. Immerhin sollen die Botschaften und Bilder, die über die Tourismuswerbung transportiert werden, auch von der gesamten Bevölkerung mitgetragen und damit die regionale Identität gesteigert werden. Zwtl.: Der natürliche Bewegungsraum des Gastes In diesem Zusammenhang muss auch der geografische Raum, der touristisch vermarktet werden soll, berücksichtigt werden. Gäste überschreiten oftmals Gemeinde- und Tourismusverbandsgrenzen, ohne es überhaupt zu merken. Daher gilt es zu entscheiden, ob lediglich das gesetzlich definierte Verbandsgebiet, oder doch der natürliche Bewegungsraum des Gastes Berücksichtigung findet – diese beiden Begriffe sind nur in den seltensten Fällen genau deckungsgleich. Mit anderen Worten: dem Gast ist kein Gefallen getan, wenn die wichtige Sehenswürdigkeit in der Nachbarregion in der eigenen Kommunikation totgeschwiegen wird. Unter diesen Gesichtspunkten sind auch die vielerorts heiß diskutierten Zusammenlegungen von Tourismusvereinen und -verbänden mitsamt Aktivitätenbudgets zu sehen. Nicht eine scheinbare Aufgabe der (klein-)regionalen Identität, sondern vielmehr das gemeinsame Schaffen von Mehrwert als Grundlage für den touristischen Erfolg, muss hier im Zentrum der Diskussionen stehen. Nicht zuletzt, weil das auch aus Gästesicht einfach mehr Sinn macht. Sie haben ähnliche Erfahrungen oder eine andere Meinung? Schreiben Sie mir! m.linford@conos.at

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