Kuntzl: 1,3 Mrd. Euro für die Unis – aber wo bleiben die Verbesserungen für die Studierenden?

Wien (OTS) – 2017 wurde auf SPÖ-Initiative gegen die Stimmen der ÖVP die Erhöhung des Uni-Budgets für die Periode 2019-2021 um 1,3 Mrd. Euro beschlossen. Ziele waren bessere Betreuungsverhältnisse, der Ausbau von Studienplätzen und eine Verbesserung der sozialen Durchmischung der Studierenden. In einer parlamentarischen Anfrage an den Bildungsminister wollte SPÖ-Bildungssprecherin Andrea Kuntzl nun wissen, wie dieses Geld eingesetzt wird. Fazit: Es soll 358 neue Professuren geben, Studienplätze werden aber nicht ausgebaut. Im Gegenteil: Mit der UG-Novelle von 2018 hat die schwarz-türkise Regierung die Plätze für Studierende massiv gekürzt. **** Insgesamt 20.000 Studienplätze werden bundesweit in den nächsten drei Jahren wegfallen, rechnet Kuntzl vor. So zeigt die Anfragebeantwortung: Allein in Soziologie an der Uni Wien fallen ab dem Wintersemester 2019 von bisher 1.376 Plätzen 550 weg, im Politikwissenschafts-Studium in Wien gab es 2017 noch 1.094 Plätze, ab nächstem Herbst sind es nur mehr 620. Dazu kommen noch massive Reduktionen bei Psychologie, Erziehungswissenschaften oder Jus. „1,3 Mrd. Euro für die Unis für 358 neue Professuren – das ist eine Menge Geld“, sagt Kuntzl und kritisiert, dass damit nicht auch die Zahl der Studienplätze erhöht wird. Denn dem Minus von 6.230 Studienplätzen im Jahr (das sind 20.000 Plätze weniger für die gesamte Leistungsvereinbarungsperiode) stehen nur 300 neue Fachhochschulplätze jährlich gegenüber. „Übrig bleiben tausende junge Erwachsene, die eine höhere Ausbildung machen wollen, aber keinen Platz finden werden. Von Wissenschaftsminister Faßmann gibt es keine Antwort und keinen Plan, welche Ausbildung man diesen jungen Leuten anbieten will.“ Auch zur besseren sozialen Durchmischung an den Unis findet sich keine gesetzliche Vorgabe. Die Realität der ÖVP/FPÖ-Regierung sorgt leider für das Gegenteil: Durch die Einführung von Studiengebühren werden jene abgehalten, die keine oder zu wenig finanzielle Unterstützung von den Eltern bekommen und deshalb berufstätig sein müssen. „Damit wird eine Gruppe von Studierenden, die sehr leistungsfähig ist, weil sie Uni und Beruf vereinbaren muss, vom Studieren abgeschreckt – das ist alles andere als ein Beitrag für mehr soziale Durchmischung“, sagt Kuntzl. (Schluss) ah Link zur Anfragebeantwortung: https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVI/J/J_02659/index.shtml

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