Nachtrag zur Presseaussendung Spaltensturz am Taschachferner an der Wildspitze, Bezirk Imst

Imst
Presseaussendung der Polizei Tirol

Die 5-köpfige Bergsteigergruppe aus Deutschland brach am Morgen des 06.09.2019 von der
Breslauer-Hütte mit dem Ziel Wildspitze auf. Noch unterhalb des Mitterkarjoches kehrten zwei Gruppenmitglieder um und stiegen zur Breslauer-Hütte ab. Die restlichen drei Bergsteiger im Alter zwischen 50 und 52 Jahren setzten ihren Aufstieg zum Gipfel fort. Vom Gipfel stieg die Gruppe angeseilt über den Nordwestgrat in Richtung Taschachferner ab. Noch vor dem Erreichen des Gletscherbeckens stürzte die Gruppe aus bisher unbekannter Ursache mehre Meter weit über eine Firnflanke und im Anschluss noch im Bergschrund (Gletscherspalte) weitere ca. 10 m weit ab. Dabei zogen sich alle Gruppenmitglieder Verletzungen zu. Ein Beteiligter konnte telefonisch seinen Bergkameraden auf der Breslauer-Hütte über den Unfall in Kenntnis setzen. Von diesem wurde schließlich die Rettungskette in Gang gesetzt. Bergretter aus dem Bezirk Imst wurden vom Ötztal und vom Pitztal aus in Richtung Einsatzörtlichkeit geflogen. Von einer Seehöhe von ca. 3.200 m mussten die Einsatzkräfte zur Unfallstelle aufsteigen. Schließlich konnten die verunfallten Bergsteiger im Bergschrund – unterhalb der Wildspitz-Nordwand – aufgefunden und in der Folge geborgen werden. Die verletzten Bergsteiger mussten in Gebirgstragen über den Taschachferner abtransportiert werden. Zum Mittelbergjoch mussten die verletzten Bergsteiger durch die Rettungskräfte ca. 150 bis 200 Höhenmeter weit bergwärts geborgen werden. Von dort konnten die Verletzten mit Pistenraupen und der Mittelbergjochbahn bzw. im Anschluss mit dem Pitz-Express (Stollenbahn) ins Tal gebracht werden.
Ein 50-jähriger Beteiligter wurde in lebensbedrohlichem Zustand mit der Rettung und Notarztbegleitung in die Universitätsklinik Innsbruck eingeliefert. Die zwei anderen Beteiligten wurden unbestimmten Grades verletzt und in Rettungsfahrzeugen ins Krankenhaus Zams gebracht.
Im Einsatz standen 9 Bergrettungsortsstellen mit an die 60 Einsatzkräften. Zudem stieg ein Bergrettungsarzt zur Unfallstelle auf u ein weiterer Notarzt wurde zum Mittelbergjoch gebracht. Die Einsatzkräfte wurden durch zwei Notarzthubschrauber sowie durch den Polizeihubschrauber unterstützt. Der Abtransport vom Mittelbergjoch mit Pistenraupen und per Bahn wurde durch die Pitztaler-Gletscherbahnen ermöglicht.

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