Homöopathie bei Kindern – KinderGesundheitsWoche in Wien

Wien (pts030/24.04.2018/14:35) – Bei der KinderGesundheitsWoche in der Zentrale der Berufsrettung Wien werden 8- bis 14-jährige Schulkinder von 23. bis 25. April mit dem österreichischen Gesundheitssystem und einer Reihe an Maßnahmen zur Gesundheitspflege vertraut gemacht. Auch die Österreichische Gesellschaft für homöopathische Medizin (ÖGHM) wirkt mit. So lehren jeweils eine Ärztin und eine Apothekerin die Kinder in interaktiven Workshops, wie und woraus homöopathische Kügelchen, Tabletten und Tropfen hergestellt werden. Ziel ist die persönliche Gesundheitsförderung und Prävention für die heranwachsende Generation. Etwa 1700 Kinder haben sich zu diesem Event angemeldet. Im Rahmen einer Pressekonferenz konnten Schulkinder Gesundheitsexperten – u.a. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres (Präsident der Wiener und österr. Ärztekammer), Priv.-Doz. Mag. pharm. DDr. Philipp Saiko (Präsident der Apothekerkammer Wien) und Dr. Erfried Pichler (Präsident der ÖGHM) – Fragen zum Thema stellen.

Häufige Infekte, Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Sportverletzungen, Nervosität, Ängste und Schlafstörungen – die Liste der Krankheiten und Befindlichkeitsstörungen sind auch schon bei Kindern im Schulalter lang. Die homöopathische Medizin ist eine Therapieoption, die rasch, individuell und nebenwirkungsarm wirkt und den gesundheitlichen Zustand der Kinder nachhaltig verbessert.

Schmerzen – ein unterschätztes Problem

In den letzten drei Monaten haben zwei von drei der drei- bis zehnjährigen und vier von fünf der elf- bis 17jährigen Kinder und Jugendliche an Schmerzen gelitten. Häufigste Schmerzlokalisationen war bei den 3- bis 10-Jährigen der Bauch gefolgt von Kopf und Hals. Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren berichteten am häufigsten über Kopfschmerzen, gefolgt von Bauch- und Rückenschmerzen. Schmerzen stellen bereits bei Kindern und Jugendlichen ein ernst zunehmendes Problem dar. Das ist das Ergebnis des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) -14.959 Kindern und Jugendlichen in Deutschland. In Österreich sind die Zahlen ähnlich. Mehr als die Hälfte (54,1 %) der 3- bis 10-Jährigen und mehr als ein Drittel der 11- bis 17-Jährigen (35,9 %) mit Angaben zu wiederkehrenden Hauptschmerzen konsultierten deswegen einen Arzt, Medikamente nahmen jeweils 36,7 % bzw. 46,7 % der Schmerzbetroffenen. Zahlreiche Schmerzmittel gehen mit Nebenwirkungen einher, so können zum Beispiel bei der häufigen Gabe von Paracetamol Asthmaanfälle, Ekzeme, kognitive Störungen und auch ADHS auftreten.

Ein weiteres Problem: In Österreich werden Arzneimittel in der Pädiatrie bis zu 90 Prozent off-label angewendet, d.h. ohne dass eine Zulassung für Kinder vorliegt. Im niedergelassenen Bereich sind es immer noch 40 Prozent der Arzneimittel, die bei Kindern off-label angewendet werden. Der Einsatz von Medikamenten außerhalb ihrer Indikation ist mit gewissen Herausforderungen verbunden. Ein zentrales Problem ist beispielsweise die richtige Dosierung eines Medikamentes – v.a. deshalb, weil der Stoffwechsel von Kindern Besonderheiten aufweist, die sich vom Erwachsenen deutlich unterscheiden und keine entsprechenden Dosisfindungsstudien existieren. Zudem mangelt es an kindgerechten Darreichungsformen. Beispielsweise ist es schwierig bis unmöglich, einem Neugeborenen Tabletten einzugeben. Darüber hinaus ist die Rate an Nebenwirkungen im Vergleich zu Erwachsenen etwa verdoppelt bis verdreifacht – wobei das Risiko umso größer ist, je jünger der Patient ist.

Homöopathie ist bei Familien besonders beliebt

Kein Wunder also, dass in Österreich die Homöopathie so beliebt ist (1). 63 Prozent aller Familien mit Kleinkindern und 58 Prozent aller Familien mit Schulkindern setzen mehrheitlich auf Homöopathie. Eltern verabreichen ihren Kindern homöopathische Arzneimittel vor allem bei Erkältungen (44 Prozent), aber auch zur Stärkung des Immunsystems (25 Prozent). An dritter Stelle stehen mit 20 Prozent Zahnungsbeschwerden. Insgesamt 18 Prozent der befragten Eltern wenden auch bei Unruhezuständen ihrer Sprösslinge Homöopathika an, gefolgt von Schlafproblemen mit 12 Prozent. Und sie sind von ihrer Wirksamkeit überzeugt: 75 Prozent der Eltern von Kleinkindern und sogar 80 Prozent der Eltern von Schulkindern sagen, dass Homöopathie gut wirkt.

Wirkweise homöopathischer Arzneien

Prinzipiell unterstützt die Homöopathie die Selbstheilungskraft – bei Schmerzen, bei akuten Krankheiten, Befindlichkeitsstörungen und funktionellen Störungen – und dies ohne das kindliche Immunsystem oder die noch die im Reifungsprozess befindliche Darmflora zu stören oder chronische Erkrankungen wie Asthma und Neurodermitis auszulösen. Auch für Zustände, für welche die Schulmedizin wenig Optionen anzubieten hat, wie Unruhe, Ängste, Schlafprobleme oder Konzentrationsstörungen verfügt die Homöopathie über eine Vielzahl geeigneter Arzneien, die genau auf die Persönlichkeit des Kindes abgestimmt werden. Ihre Wirkung ist bewiesen: So konnte zum Beispiel im Rahmen einer klinischen Doppelblindstudie in der Schweiz bei ADHS gezeigt werden, dass die homöopathische Therapie eine signifikante Wirkung bei hyperaktiven Kindern entfaltet. Die Langzeitverläufe der Studienteilnehmer über acht Jahre zeigen, dass 75 % aller ADS/ADHS Patienten mit Homöopathie allein befriedigend eingestellt werden können, und dass eine solche Behandlung die Intensität der Symptome bleibend um circa 50 % reduziert.

Quellen: (1) Ellert U et al. Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung und Gesundheitsschutz (2007) (2) GfK Austria: Homöopathie in Österreich, 2015, Grundgesamtheit 2.000 Personen ab 15 Jahren, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung; Auftraggeber: Dr. Peithner KG. (3) Berner ADS/ADHS-Doppelblindstudie [ Eur J Pediatr (2005) 164: 758-767 ] .

Weitere Infos: http://www.homoeopathie.at und http://www.kindergesundheitswoche.at

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