Wien (pts027/03.03.2017/15:15) – In der Krebstherapie werden derzeit bahnbrechende Fortschritte erzielt. Dies gilt sowohl für medikamentöse Ansätze wie insbesondere die innovative Immuntherapie als auch für die Strahlenbehandlung. Durch die Kombination der jeweils besten Methoden sind laut Expertenmeinung höhere Heilungschancen, längere Überlebenszeiten sowie deutlich geringere Nebenwirkungsraten bei vielen Tumorarten zu erzielen.
Einen wesentlichen Beitrag zu diesen Behandlungsfortschritten leistet die Etablierung innovativer Behandlungen, die viel selektiver gegen die Tumorzellen wirken als beispielsweise die klassische Chemotherapie. Für besonderes Aufsehen haben in jüngster Zeit die innovativen Immuntherapien gesorgt. Sie heben die Unterdrückung des Immunsystems durch Krebszellen auf, kurbeln dessen Aktivität an und stellen ein Gleichgewicht zwischen den körpereigenen Abwehrkräften und dem Tumorwachstum her. Bahnbrechende Erfolge werden u.a. bereits bei Melanom, Brustkrebs, bestimmten Tumorformen in Lunge, Niere, Darm, Blase, Prostata und Gehirn sowie Leukämie erzielt. „Sensationelle Daten liegen hier für das Langzeitüberleben von Patienten mit metastasiertem Lungenkarzinom sowie mit Melanom vor, da beide Krebsformen bislang als Todesurteile galten. Auch für das metastasierte Blasenkarzinom, das wenig erfolgreich auf Chemotherapien anspricht, präsentieren wir am DONKO erste Daten, dass die Immuntherapien wirken“, zeigt sich Primar Dr. Wolfgang Loidl, Vorstand der Abteilung für Urologie im Ordensklinikum Linz – Barmherzige Schwestern und Tagungspräsident des 3. Jahreskongresses der DONKO, begeistert.
Kombination Radio- und Immuntherapie Bereits seit längerem bekannt ist, dass Strahlentherapie neben ihrer zytotoxischen Wirkung auch immunmodulierende Effekte entfalten kann. Diese sind allerdings nicht ausgeprägt genug, um sie therapeutisch nutzen zu können. Radioonkologen erhoffen sich nun Vorteile von der Kombination von Strahlentherapie mit den neuen Immuntherapeutika. „Dadurch könnte es möglich sein, die Wirkung zu verstärken, die Strahlendosis zu reduzieren und so die Verträglichkeit der Behandlung zu verbessern“, betont Primar Univ.-Prof. Dr. Peter Lukas, Direktor der Univ.-Klinik für Strahlentherapie – Radioonkologie der Medizinischen Universität Innsbruck (MUI) und Präsident des Dachverbands der onkologisch tätigen Fachgesellschaften Österreichs (DONKO). Derzeit laufen zu dieser Fragestellung einige Studien, etwa beim Bronchialkarzinom sowie anderen Tumorentitäten.
Radioonkologie im Wandel Die moderne Radiotherapie durchlebt wie wenig andere Fächer in den letzten Jahren immer raschere Innovationszyklen. Das Schlüsselwort der technischen Entwicklung lautet adaptive Dosisanpassung, sogenannte Konformation. „Ihr Ziel ist die optimale Anpassung einer applizierten Dosis auf ein Zielvolumen bei größtmöglicher Schonung umgebender Risikostrukturen“, erläutert Prim. Univ.-Prof. Dr. Felix Sedlmayer, Vorstand der Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie der Salzburger Landeskliniken und Vorstandsmitglied des Dachverbands der onkologisch tätigen Fachgesellschaften Österreichs (DONKO). Der kontinuierliche Fortschritt in adaptiver Dosisanpassung durch eine Vielzahl modernster Techniken – von intensitätsmodulierter Radiotherapie (IMRT) über Brachytherapie, stereotaktischer und bildgeführter Radiotherapie bis hin zu biologischer Bildgebung, Hypofraktionierung und intraoperativer Radiotherapie – ermöglicht die Echtzeit-Verfolgung eines Tumors während der Bestrahlung, sowohl hinsichtlich seiner geometrischen Position als auch seines biologischen Verhaltens. Dies wird die Effizienz der Strahlentherapie weiter steigern, bei zeitgleicher – dramatischer – Reduktion von Normalgewebsreaktionen. Bislang als radioresistent eingestufte Tumoren werden durch den Einsatz von Partikelstrahlen neue Behandlungsoptionen erfahren.
In Europa ist ein Netzwerk von Großforschungsanlagen im Entstehen, um diese Technologien auf ihr klinisches Potential zu prüfen. „Eine der modernsten Anlagen weltweit, das MedAustron in Wiener Neustadt, geht derzeit in den klinischen Betrieb und stellt eine einzigartige Bereicherung im Portfolio der österreichischen Radioonkologie dar“, berichtet Prof. Sedlmayer.
Jahrestagung der DONKO Die aktuellsten Entwicklungen in der Onkologie werden am 3. Jahreskongress des Dachverbandes onkologisch tätiger Fachgesellschaften Österreichs (DONKO) am 3. März 2017 in Wien interdisziplinär diskutiert.
Links:
Dachverband der onkologisch tätigen Fachgesellschaften Österreichs (DONKO): http://donko.or.at
Pressemappe (PDF-Download): http://hennrich-pr.at/upload/editor/Pressemappe_DONKO_03_03_2017.pdf
Bilder vom Pressefrühstück (nach Veranstaltungsende): http://dest.preiss.at/?pic=1488543072
Audiobeiträge vom Pressefrühstück (kostenlose Registrierung für JournalistInnen): http://www.o-ton.at/component/mfoton/5924?view=content
(Ende)
Aussender: Hennrich.PR Ansprechpartner: Daniela Hennrich Tel.: 01 879 99 07 E-Mail: office@hennrich-pr.at Website: donko.or.at