Kellner & Kunz AG: 45 Millionen Investition in Wels und Umsatzplus von rund 11 Prozent

Wels (pts010/04.04.2019/10:30) – Beim Großhändler für Befestigungstechnik und Werkzeuge der Eigenmarke RECA stehen alle Signale auf grün. Die Kellner & Kunz Gruppe steigerte den Umsatz um 11,8 Prozent auf über 273 Millionen Euro. In der Welser Zentrale wird zudem kräftig gebaut. Das beständige Wachstum erfordert eine Erweiterung der Logistik um weitere 40.000 Quadratmeter, das entspricht einer Verdoppelung der bisherigen Fläche. 1.300 Beschäftigte arbeiten international, mehr als 700 sind es in Österreich. Der Umsatz beträgt hier 195 Millionen Euro.

Die Kellner & Kunz City in der Welser Boschstraße wächst weiter. Schon von Weitem ist der Rohbau des neuen Logistik-Funktionsbaus mit fünf Etagen sowie das Hochregallager sichtbar, erst kürzlich war Gleichen-Feier. Vorstand Walter Bostelmann: „Wir mussten dringend erweitern. Man muss sich vorstellen, vor zehn Jahren waren wir umsatzmäßig noch um die Hälfte kleiner. Mit dem steten Wachstum wurde auch das Lagersortiment immer größer und die Logistikdienstleistungen für unsere Kunden komplexer. Immerhin vertreiben wir an die 120.000 Artikel und beliefern 62.000 Industrie- und Gewerbekunden.“

Logistikzubau bewusst in Wels

Die Logistikerweiterung wird Platz für zusätzliche 200.000 Behälter im Kleinteilelager und 15.000 Paletten bieten. Im Herbst 2019 beginnt der Teilbetrieb, im ersten Halbjahr 2020 soll der Vollbetrieb erfolgen. Bostelmann: „Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, am Stammplatz in Wels zu erweitern und nicht einen zweiten Standort anderswo aufzubauen. Der Grund dafür ist ganz einfach: Wir alle fühlen uns hier recht wohl. Wels ist ein guter Arbeitsplatz für unsere Beschäftigten und als zentrale logistische Drehscheibe für unsere Töchter im In- und Ausland ideal. Außerdem wollen wir unseren Kunden konsolidierte Gesamtsendungen bieten und nicht Teillieferungen aus den unterschiedlichsten Auslieferungslagern.“

Gute Wirtschaftslage und digitale Angebote puschen Geschäft

Kellner & Kunz wächst seit Jahren kontinuierlich zweistellig. Astrid Siegel, Finanzvorstand: „Die allgemein gute Wirtschaftslage begünstigt unser Wachstum. Wir legten von 2017 auf 2018 wieder um über elf Prozent zu, sowohl in der Gruppe als auch bei Kellner & Kunz Österreich. Aber wir tun auch viel dafür. Gerade unsere digitalen Lagersysteme finden guten Anklang in der Industrie und im Handwerk.“ Etwa die Hälfte des Wachstums wird durch diese digitalen Dienstleistungen generiert.

Die zahlreichen vollautomatisierten Lager- und Bestellsysteme für C-Teile sind clever aufbereitet und kombiniert, damit den Firmen mehr Ressourcen für das Kerngeschäft bleiben. Das sind zum Beispiel Regalsysteme in unterschiedlichen Ausprägungen, die automatisch den Bedarf an Schrauben und Werkzeugen erkennen, unmittelbar eine Bestellung auslösen und die Verrechnung ins System einspeisen.

338 Personen arbeiten im Außendienst. Auch sie sind in ihrer Beratungs- und Verkaufstätigkeit automatisiert organisiert. Der Katalog ist längst out, mit dem I-Pad und der Vertriebslösung namens elVIS werden alle Prozesse elektronisch abgewickelt. Dennoch gilt: der persönliche Kontakt ist durch nichts zu ersetzen.

Zukunft gestalten durch Ausbildung

Astrid Siegel: „Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten hat oberste Priorität.“ Zuletzt machte Kellner & Kunz mit der dualen Ausbildungsakademie (Lehre und Matura) auf sich aufmerksam. Im Sommer des Vorjahres wurden zu den Lehrberufen Betriebslogistikkauffrau/-mann und Großhandelskauffrau/-mann zwei neue Lehrberufe für e-Commerce und IT-Technik eingeführt. Die duale Akademie ist eine attraktive Option nach der AHS-Matura in das Berufsleben einzusteigen. Kellner & Kunz war maßgeblich an der Gestaltung beteiligt und schloss als erstes Unternehmen in Oberösterreich auch den ersten Lehrvertrag ab. Siegel: „Wir würden uns auch in anderen Bundesländern die duale Ausbildung wünschen.“

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