Innsbruck (OTS) – Eine schwarz-blau-rote Regierung hat Haslauer für Salzburg angeregt. Dass die SPÖ da nicht mitspielt, war auch ihm klar. Am Wahlabend hatte Wilfried Haslauer auch einen Dreierpakt nicht ausgeschlossen. Einen von ÖVP, SPÖ und Grünen. Nun plädierte er für einen anderen: Schwarz-Blau-Rot. Nein hat die SPÖ sofort dazu gesagt. Die Nachdenkfrist bis Dienstag, die ihr Haslauer eingeräumt hat, braucht sie nicht. Dass es für die SPÖ nicht infrage kommt, „rotes Gewissensmascherl“ für Schwarz-Blau zu sein, war klar. Haslauer hat das gewusst. Es war ein taktisches Manöver. Ein durchsichtiges. Der Landeshauptmann und ÖVP-Chef braucht Bedenkzeit. Er ist in der Bredouille. Während in Niederösterreich von Johanna Mikl-Leitner abwärts eine Koalition mit der FPÖ gewünscht war, ist das in Salzburg nicht der Fall. Ein Teil von Haslauers Parteigängern, zuvorderst im Lungau und Pinzgau, will ein Bündnis mit der FPÖ, städtische ÖVPler lehnen ein solches ab; sie sind für eines mit der SPÖ. Der bürgerliche Haslauer gehört zu Letzteren. Er hat große Vorbehalte gegen die Blauen, schon nach der Wahl 2018 hat er sich trotz Mehrheit mit ihr gegen die FPÖ und für ein Novum, eine „Dirndlkoalition“, entschieden. Auch jetzt sträubt er sich gegen Schwarz-Blau im Land. Das Verhältnis zu FPÖ-Chefin Marlene Svazek ist schlecht, die Tonalität der Freiheitlichen ist Haslauer zuwider. Am 2. Mai wird er sagen, mit wem verhandelt wird. Es werden wohl die Blauen sein. Keine Berührungsängste mit diesen werden nämlich einem wesentlichen ÖVP-Player zugeschrieben. Dem langjährigen Wegbegleiter von Sebastian Kurz und ÖVP-Landesrat Stefan Schnöll. Er soll Landeshauptmann-Vize werden – und Haslauer nachfolgen, wenn dieser in fünf Jahren geht. Das könnte früher der Fall sein. Dann, wenn Haslauer nicht als der in die Landesgeschichte eingehen will, der erstmals Schwarz-Blau ermöglicht hat.
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