Dialogforum Bau Österreich: Endspurt für klare und einfache Bauregeln

Wien (pts009/02.12.2016/10:30) – Der soeben erschienene Zwischenbericht des „Dialogforum Bau Österreich – gemeinsam für klare und einfache Bauregeln“ zeigt vielseitigen Handlungsbedarf: für die Politik, für die unterschiedlichen Regelsetzer sowie beim Prozess zur Entwicklung von Standards. Aufgabe müsse es sein, Expertenwissen besser zu verlinken und „in eine allgemein verständliche Sprache zu gießen, die branchenübergreifend von Facharbeitern und auch Managern verstanden wird“, sagt Elisabeth Stampfl-Blaha, Direktorin von Austrian Standards. Der Bericht zum Dialogforum Bau – er kann derzeit bis Ende Jänner 2017 online kommentiert werden – nennt als Ziel unter anderem auch einheitliche Formatierungen, damit „Kann“-, „Soll“- und „Muss“-Bestimmungen in allen Regelwerken einfach und klar erkenntlich sind. Grundlage für die Vorschläge waren die mehr als 250 eingebrachten Ideen von 118 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Auch Bauregeln selbst brauchen einheitliche Qualitätsstandards

Ins Leben gerufen wurde das Dialogforum Bau von Austrian Standards und der Bundesinnung Bau „aufgrund des pauschalen Unbehagens an den oft als überbordend empfundenen Regelungen“, so der Zwischenbericht. Klar wurde in allen Arbeitskreisen, dass es eine neue Art und Weise der Zusammenschau aller Regeln zu einer Fragestellung braucht. Als Beispiel wird die Errichtung einer Treppenanlage genannt, für die unter anderem Baurecht, Bautechnikverordnung, OIB-Richtlinien, Arbeitsstättenverordnung, Treppennormen und die Fachliteratur relevant sind.

Notwendig erscheint, wie im jetzt vorliegenden Zwischenbericht des Dialogforum Bau festgehalten wird, eine Verlinkung und bessere Zusammenschau folgender Regelwerke: – Normen (rein Österreichische, Europäische und Internationale) – Bauordnungen der Länder – OIB-Richtlinien – Förderrichtlinien – Gewerbeordnung – Arbeitsstättenverordnung – Arbeitnehmerschutz – TRVB-Richtlinien – Richtlinien der AUVA – Hersteller-Richtlinien – Denkmalschutz

Eine Zusammenführung aller fachlich zusammenhängenden Standards unter Einbeziehung Europäischer und Internationaler Normen wird von den Arbeitskreisen als sinnvoll erachtet.

Aufgaben für den Gesetzgeber

Da dem Gesetzgeber eine zentrale Rolle bei der Regelsetzung zukommt, sollen – so schlägt es der Zwischenbericht vor – wesentliche Fragen nach Abschluss des Dialogforum Bau Österreich an den Nationalrat herangetragen werden, der vorgeschlagene Vereinheitlichungen etwa in einem Unterausschuss des Bautenausschusses behandeln soll. Gesetzliche Vorgaben sollen zielorientierte Anforderungen definieren, und Standards, wie ÖNORMEN, sollen die Methoden empfehlen und darlegen, wie diese Schutzziele erreicht werden können.

Offenes Konsultationsverfahren bis Ende Jänner

Über diese und zahlreiche andere Vorschläge, Bauregeln klarer und einfacher zu machen, die im Zwischenbericht des Dialogforums zusammengefasst sind, kann derzeit online abgestimmt und diskutiert werden. Das Konsultationsverfahren ist bis 29. Jänner 2017 für alle Interessierten offen und kann unter diesem Link aufgerufen werden: http://www.dialogforumbau.at

Weitere Informationen: https://www.austrian-standards.at/dialogforumbau

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Aussender: Austrian Standards Institute – Österreichisches Normungsinstitut Ansprechpartner: Dr. Johannes Stern Tel.: +43 1 21300-317 E-Mail: j.stern@austrian-standards.at Website: www.austrian-standards.at