Wien/Barcelona (pts037/30.08.2017/11:35) – Eine neue Studie zeigt, dass das „Heat Shock Protein 27“ als zusätzlicher Marker verwendet werden könnte, um die Diagnose und Therapie von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zu verbessern. Patienten mit höheren HSP27-Werten haben ein erhöhtes Risiko zu sterben oder in ein Krankenhaus zu müssen.
Eine neue Studie zeigt erstmals, dass das „Heat Shock Protein 27“ (HSP27) als zusätzlicher Prognose-Faktor verwendet werden könnte, um die Diagnose und Therapie von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz (HI, Herzschwäche) zu verbessern. Das berichtet Dr. Denise Traxler-Weidenauer (Medizinische Universität Wien), Erstautorin der auf dem Europäischen Kardiologiekongress (ESC) vorgestellten Studie.
Die chronische Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung, die mit einer geringgradigen chronischen Entzündung einhergeht. Das Heat Shock Protein 27 spielt eine Rolle bei antientzündlichen Effekten und reguliert den Zelltod. Es spielt nicht nur in der Pathophysiologie von kardiovaskulären Erkrankungen eine Rolle, sondern ist auch ein wichtiger Faktor in onkologischen oder pulmologischen Erkrankungen. In vorhergehenden Untersuchungen konnte bereits ein Zusammenhang zwischen HSP27 und dem Schweregrad der Herzinsuffizienz gezeigt werden.
Ziel der Studie, die in Kooperation mit der Medizinischen Fakultät der Universität Ljubljana durchgeführt wurde, war HSP27 als möglichen Prognoseprädiktor bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zu testen. Dazu wurden Plasmaproben von 134 stabilen ambulanten Herzinsuffizienz-Patienten gewonnen und die HSP27-Konzentration in den Blutproben gemessen. Als primärer Endpunkt wurde die Kombination kardiovaskulärer Tod oder Herzinsuffizienz-bedingte Krankenhauseinweisung (Event) definiert. Dr. Traxler-Weidenauer: „Die HSP27-Konzentration war in der Event-Gruppe signifikant erhöht. Das mittlere Follow-up betrug 527 Tage, in dieser Zeit trat bei 44 Patienten (33%) ein Event auf. Wir konnten zeigen, dass HSP27 Werte oberhalb des Medians mit einem erhöhten Risiko für das Eintreten eines Events einhergehen.“
Die Häufigkeit der chronischen Herzinsuffizienz steigt stetig, umso wichtiger werden systemische Biomarker, welche die Diagnose und Prognose erleichtern sollen. „Etablierte Modelle bedürfen weiterer Verbesserungen, um deren Akkuratesse zu verbessern“, so Dr. Traxler-Weidenauer. „Somit stellt die Suche nach weiteren systemischen Markern, die für Diagnostik als auch Prognostik herangezogen werden können und bisher validierte Marker ergänzen und stärken, eine wichtige Herausforderung in der momentanen Biomarkerforschung dar.“
Quelle: ESC Abstract 2017 P4367 Traxler-Weidenauer et al: HSP27 plasma levels predict prognosis in chronic heart failure patients; European Heart Journal (2017) 38 (Supplement) 710
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