Zürich (pts024/24.06.2021/13:15) – Professionelle Läuferinnen und Läufern laufen mit gutem Beispiel wortwörtlich voraus: Sie rennen mit leichter Vorlage. Die leichte Fallneigung treibt sie voran – Schritt für Schritt – bis ins Ziel.
Um ein Gefühl für die optimale Vorlage zu bekommen, braucht es Übung. Kopf, Schulter, Hüftgelenk und Fuss befinden sich im Stand lotrecht übereinander. Während des Rennens befinden sich die Referenzpunkte in leichter Vorlage. Wichtig hier ist die Körperspannung. Vor allem der Rumpf muss kräftig genug sein, um die Vorlage auch stabil halten zu können. Die Vorneigung der Körperachse beträgt – je nach Tempo- zwischen 3 und 5 Grad. Das ist nicht sehr viel. Weniger bringt hier mehr. Zu viel Vorlage lässt dich nach vorne einstürzen und auf deine Füsse platschen, was deine Beine höheren Stauchungsbelastungen aussetzt, Abbremsenergie erfordert und unter dem Strich mehr schadet als nützt.
Medical Running und Neigung
Es gibt noch einen zweiten Typen von zu viel Vorlage: Dieser ist in der Hüfte übermässig weit nach vorne geneigt. Oberkörper und Beine befinden sich dabei nicht mehr in einer Linie, zwischen Beinen und Oberkörper befindet sich ein regelrechter Knick. Die übertriebene Vorbeuge des Oberkörpers muss weiter oben wieder kompensiert werden, die Rücken- und Nackenmuskulatur muss Zusatzarbeit verrichten. Durch den nach vorne geneigten Oberkörper befinden sich seine Wirbelsäulenmuskeln unter Dauerspannung.
Auch das Gegenteil gibt es: Während die einen wie eine gekrümmte Banane unterwegs sind, schiessen extrem haltungsbewusste Läufer übers Ziel hinaus: Der Nacken ist überstreckt, der Blick in den Himmel gerichtet, die Heldenbrust nach vorne gestreckt. Die gesamte Wirbelsäule ähnelt einem übergeraden und überspannten Bogen.
Probiere folgende drei Übungen zur Vorneigung aus: https://spiraldynamik.com/de/publikationen/news/publikationen/Dominoeffekt_Datasport_202104.html # uebungen/
Text: Roman Koch (Artikel erstmals erschienen im Datasport)
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