Innsbruck (OTS) – Corona-Pandemie, Energiekrise, Inflation: Die Bundesregierung steht den Problemen nach wie vor hilf- und planlos gegenüber. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigt wieder stark an. Trotzdem rüttelt Gesundheitsminister Johannes Rauch an der Quarantäne-Regelung für Infizierte. Ein Entwurf aus seinem Ministerium sieht vor, dass ab 1. August an die Stelle der fünftägigen Isolation Verkehrsbeschränkungen treten sollen. So sinnvoll dieser Schritt auf den ersten Blick erscheinen mag – tatsächlich ist es absurd, symptomlose Infizierte zuhause einzusperren –, er ist auch mit Risiken verbunden. Das Setzen auf die Eigenverantwortung der Menschen, das hat die Corona-Pandemie schmerzlich gezeigt, hat schon bisher schlecht bis gar nicht funktioniert. Warum soll es das also jetzt tun? Es hat den Anschein, dass die heimische Politik der Pandemie nach wie vor hilf- und planlos gegenübersteht. Da werden sofort Erinnerungen wach. An die Impfpflicht zum Beispiel, die zuerst mit großem Trara beschlossen, dann ausgesetzt und schließlich wieder ganz abgeschafft wurde. Die nunmehrige Aufhebung der Quarantäne ausgerechnet in einer Phase stark steigender Neuinfektionen hat in etwa das gleiche Potenzial für einen veritablen Bauchfleck. Die vergangenen zweieinhalb Jahre werden als Ära des kollektiven Versagens der Politik im Gedächtnis bleiben. Ein Versagen, das uns alle trifft. Dabei bräuchten die Menschen in diesem Land gerade jetzt eine Bundesregierung, auf die sie sich verlassen und der sie vertrauen können. Der Krieg in der Ukraine und seine unmittelbaren Konsequenzen – Energiekrise und explodierende Inflation – versetzen die Menschen in Angst. Da bedarf es einer Regierung, die einen klaren Plan verfolgt. Mit dem bisher praktizierten Schlingerkurs wird es den heimischen Volksvertretern nicht gelingen, für Beruhigung zu sorgen.
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