Gehaltsanpassungen: Mindestbetrag oder Einmalzahlung werden nicht ausreichen

Wien (OTS) – Die Zinserhöhungen der letzten Zeit gelten als Beitrag zur Preisstabilität. Der gesamtwirtschaftliche Blick offenbart jedoch Implikationen auf elementare Versorgungsbereiche wie z. B. die Finanzierung des Gesundheitssystems, die Kinderbetreuung, den Teuerungsausgleich bei den Pensionen und vieles mehr. Hohe Zinsen verhindern realwirtschaftliche Investitionen und Impulse für Konjunktur und Beschäftigung. Hinzu kommt, dass die Lohnquote in Österreich seit den 1980er Jahren grundsätzlich sinkt und dadurch die Finanzierungsbasis der Altersversorgung substanziell schmälert. Die Personalnot hat ihre fundamentale Ursache in dem Umstand, dass die Bedeutung eines attraktiven Arbeitsplatzes nicht erkannt werden will, weil der Blick auf das Personal mit dem Fokus auf die Arbeitskraft begrenzt ist und das Schicksal der Personen ausgeklammert wird. Arbeitsplatzattraktivität hat – nicht nur, aber auch – mit angemessenem Lohn zu tun und dieser wiederum – nicht nur, aber auch – mit fairer Inflationsabgeltung. Wer das ignoriert, verliert die besten und qualifiziertesten Mitarbeiter:innen. Wirksame Markteingriffe zur Inflationsdämpfung blieben in Österreich aus. Der ÖGB hat nachhaltige Inflationsbekämpfung anstelle von bescheidenen Einmalzahlungen immer wieder gefordert. Wenn sich nichts ändert, so sind die hohen Preise – ohne Eingriff – gekommen, um zu bleiben. Die Unternehmen richten das Augenmerk auf wirtschaftliche Einbrüche und das sinkende Bruttoinlandsprodukt. Nüchtern betrachtet zeigt sich, dass Lohnzurückhaltung jedoch nicht nur unangemessen, sondern auch wirtschaftlich kontraproduktiv wäre. Denn höhere Kaufkraft würde nicht nur den Gedanken der Gerechtigkeit bedienen, sondern auch Mittel zur Konjunkturbelebung sein. Bei den Gehaltsverhandlungen ließen sich für die Attraktivierung von Arbeitsplätzen viele verborgene Stellschrauben finden. Grundvoraussetzung ist ein Investitionsschub in die Bildung. Attraktive Arbeitsplätze mit hochmotiviertem Personal, das sich Gesundheitsvorsorge und angemessene wirtschaftliche Lebensumstände leisten kann, sind das Ziel. Volltext: [https://www.ugoed.at/gehaltsanpassung-zur-inflationsabgeltung/] (http://)

Dr. Stefan Schön Pressesprecher der UGÖD +4369911240984 presse@ugoed.at

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